Das UroLift®-Verfahren
Neuartiges Verfahren zur Behandlung von Prostatabeschwerden
Viele Männer haben früher oder später mit den Folgen einer gutartigen Vergrößerung der Vorsteherdrüse (Prostata) zu tun: Der Urin kann nicht mehr lange aufgehalten werden, der Harnstrahl wird schwächer und man muss nachts häufiger aufstehen. Zunächst werden meist Medikamente verordnet, am Ende steht oft eine Operation, die den Weg freimachen muss. Hier wird dann die Prostata über die Harnröhre elektrisch oder mittels Laserstrahlen operativ erweitert. Sehr große Drüsen können auch offen durch die Bauchdecke operiert werden. Die Männer mussten sich bisher mit einer der oben beschriebenen Operationen abfinden. Nicht selten war ein ausbleibender Samenerguss (trockener Orgasmus) die Folge eines solchen Eingriffs. Auch ist immer ein Katheter für einige Tage notwendig. Bis alle Probleme verschwunden sind können mehrere Monate ins Land gehen.
In dieser Situation wird von den Betroffenen oft nach weniger belastenden Alternativverfahren gefragt. Für diese Männer bieten wir ein neues Verfahren an, welche unkomplizierte Hilfe bieten und die verengte Prostata mechanisch erweitern kann. Bei dem UroLift®-Verfahren handelt es sich um einen minimalinvasiven Eingriff, der ambulant durchgeführt wird und ein geringes Nebenwirkungsspektrum aufweist. Das Verfahren führt oft unmittelbar zu einer Verbesserung der vorbestehenden Beschwerden. Ein Harnröhrenkatheter ist im Normalfall nicht mehr notwendig. Vor und während der Behandlung erhält der Patient ein leichtes Schmerzmittel. Eventuell kann auch ein schmerzstillendes Medikament in die Blase instilliert werden, falls keine anderen Medikamente gewünscht werden oder aufgrund anderer Erkrankungen nicht gegeben werden sollen. Dies ermöglicht auch eine Behandlung sehr alter und/oder kranker Patienten, die auf einen dauerhaften Blasenkatheter verzichten möchten.
Das UroLift®-Verfahren ist in Abb. 1 schematisch dargestellt. Zunächst wird eine Spiegelung von Harnröhre und Blase durchgeführt. Im verengten Anteil der prostatischen Harnröhre werden mit sterilen UroLift®-Einmal-Applikatoren (Abb. 2) spezielle Prostata-Anker durch einen Hohlnadelmechanismus eingebracht. Der äußere Titan-Clip des Implantates verankert sich dabei automatisch außerhalb der Prostatakapsel. Mittels eines weiteren in der Harnröhre verankerten Titan-Clips wird der verbindende Faden unter leichte Spannung gesetzt und der überschüssige Fadenanteil entfernt. Das Implantat komprimiert die Prostata und weitet die verengte Harnröhre wieder auf. Je nach Prostatagröße und Beschaffenheit sind zwei oder vier Implantate notwendig um die gewünschte Wirkung zu entfalten. Weder der äußere noch der innere Schließmuskel werden bei diesem Verfahren beschädigt. Bei dem Eingriff können die für eine Blasenspiegelung üblichen Beschwerden, wie Harndrang, Druck und leichte Schmerzen auftreten. Die Implantationen werden üblicherweise gar nicht bemerkt. Eventuell auftretende Schmerzen können durch zusätzliche Gaben schmerzstillender Mittel behoben werden. Ein Anästhesist ist je nach Absprache vor Ort, eine Vollnarkose ist jedoch nicht notwendig.
Die eigentliche Behandlung ist ambulant und dauert ca. 30 Minuten. Nach kurzem Aufenthalt kann der Patient dann wieder nach Hause entlassen werden. Die vorher gestörte Blasenentleerung ist durch den Eingriff in den meisten Fällen wesentlich verbessert. Beschwerden wie Drang, Brennen, Nachtröpfeln und nächtliches Wasserlassen werden meist positiv beeinflusst. Der Harnstrahl kann deutlich kräftiger werden.
Wie auch andere neuartige medizinische Verfahren wird diese Methode normalerweise nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Von privaten Krankenversicherungen wird diese Behandlungsmethode im Allgemeinen jedoch auf Antrag übernommen. Gesetzlich oder privat - wir unterstützen Sie in jedem Fall bei der Antragstellung.
Die UroLift®-Methode ist für Patienten mit den oben beschriebenen obstruktiven Beschwerden geeignet, die sowohl auf einen größeren Eingriff, als auch auf die Einnahme von Medikamenten verzichten wollen oder müssen.
Abb. 1: Die zuvor verengte Prostata wird durch kleinste Ankerfäden unblutig erweitert.
Abb. 2: Ein einzusetzender kleiner Ankerfaden in Großaufnahme
Abb. 3: Das hierfür verwendete sterile Einmalgerät